Die neue, 3-bändige Kafka Biografie von Rainer Stach.
Ein gewaltiges Werk. Gratuliere dem Autor!
Erinnere mich an ein Interview
kürzlich in einer großformatigen, deutschen Zeitung
in dem er Kafka für höchst aktuell erklärte.
Was mich daran erinnert:
In Österreich gab es vor einigen Jahren einen Prozess
der frappierende Parallelen zu Kafkas „Prozess“ aufwies:
Ein Bankdirektor, nicht Josef K., sondern Helmut E. wird verhaftet und vor Gericht gestellt.
Er ist sich keiner Schuld bewusst,
aber es stehen Wahlen bevor
und die rechtspopulistische Regierung
erhofft sich den Wahlsieg
durch die Skandalisierung von Helmut E. und der Bank.
Das größte Revolverblatt des Landes
versäumt nicht, auf die jüdische Herkunft
des Bankdirektors zu verweisen.
Eine österreichische Provinzposse wird inszeniert:
ein Schauprozess noch knapp vor der Wahl durchgezogen,
in dem man Helmut E. zur Höchststrafe wg. „Untreue“ verurteilt,
der wahre Täter, F., der Milliarden der Bank
an der Wall Street verschwinden ließ,
wird hingegen von der Justiz verschont,
die gefällige Erstinstanzlerin in Dankbarkeit
zur nächsten Justizministerin ernannt…
eine Provinzposse.
Tja, Helmut E. ist inzwischen gestorben
und ich habe – mit Hilfe seiner attraktiven Witwe
die mir ihre Archive öffnete –
ein Stück darüber geschrieben.
Kommt vl als mein nächster Text heraus …
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