Archive for Mai 2015

30.5.15 Todesbonds

Mai 30, 2015

Todesbonds.

Die britische Finanzaufsicht FCA bestrafte

Vermarkter sogenannter „Todesbonds“,

bei denen britische Pensionisten

auf den Tod meist US amerikanischer Pensionisten wetteten

bzw. von derem Tod profitierten.

Leider wird aus keinem der Medienberichte klar,

was eigentlich der Vorwurf ist.

Wetten wird man ja dürfen.

30.5.15 Magna Charta

Mai 30, 2015

Wird bei uns kaum wo vermerkt:

800 Jahre Magna Charta of Liberation, 1215.

Die Urkunde der Freiheit

King John „Lackland“ brauchte Geld, war pleite

und deshalb zu Zugeständnissen bereit

die, wie er dachte, nicht lange Bestand haben würden.

Er hat sich getäuscht.

Die Magna Charta setzte sich durch;

unsere Menschenrechtserklärungen gehen auf sie zurück.

Zeit, dem heutigen politischen System,

das auch ständig Geld braucht und pleite ist

Zugeständnisse an die Freiheit abzuringen

eine Magna Charta 2015.

„And he wrote on the parchment with the goose quill in his hand,
And he signed away the right of Kings to take away our land;
He signed away the right of Kings to take your teeth and eyes,
And Kings since that time are cut down to normal human size.“

(The Ballad of Magna Charta, Kurt Weill, Maxwell Anderson)

Magna Charta1

29.5.15 20 Knoten

Mai 29, 2015

Gestern Seglerrunde im Hawelka.

Sandro kommt gerade von einer stürmischen Atlantiküberquerung.

Wir diskutieren über –Kochen an Bord bei Starkwind.

So sah kürzlich mein Frühstück aus

bei 20 Knoten Wind

und unter Vollzeug

auf dem kardanisch aufgehängten Ofen .

2015-05-08 08.57.02

29.5.15 Religiotie

Mai 29, 2015

Religiotie zum Tag.

Der Vatikan nennt die Irland-Abstimmung zur Homo-Ehe

eine „Niederlage für die Menschheit“.

Ja klar.

Und irgendwann wird man sagen

in dunkler Vorzeit gabs sowas wie „Religionen“-

das waren lange die Geißeln der Menschheit.

29.5.15 Piketty

Mai 28, 2015

Neu von Piketty,

Die Schlacht um den Euro.

Er befürwortet natürlich europäische

Körperschafts- und Vermögenssteuern

und eine –kluge- Bankenregulierung.

Tu ich auch.

Und er ist für Eurobonds.

Und was er dazu in diesem Buch

mindestens viermal vorschlägt ist:

Vorangehen muss eine Haushalts- und Fiskalunion,

die imstande ist, das Schuldenmachen der Staaten

zu begrenzen und zu überwachen.

Das soll ein „europäischer Haushaltsrat“ tun

als demokratisch legitimierte europäische Instanz

bestehend aus Abgeordneten der nationalen Parlamente

der auf Vorschlag eines europäischen Finanzministers

die zulässigen Budgetdefizite bzw. die maximale Höhe

der öffentlichen Schulden festlegt.

Und was Piketty netterweise „europäischer Haushaltsrat“ nennt

nenne ich –ganz ungeniert- Deppenbremse

für unverantwortliche, nationale Schuldenpolitiker.

Danke Piketty.

Piketty2

25.5.15 Dogmen

Mai 24, 2015

Eigentlich könnt ichs mir ersparen

dogmatische Platitüden aller Art

zu Wirtschaft & Politik

die hier beharrlich wiederholt werden

zu widerlegen mich zu bemühen.

Das besorgt die Wirklichkeit fortlaufend selbst.

So sitze ich denn am Ufer des Flusses

und sehe toten Dogmen zu

wie sie an mir vorübertreiben.

24.5.15 Wohlstand

Mai 24, 2015

Klar.

Strom kommt aus der Steckdose,

Geld kommt aus dem bankomaten,

Staatsknete kommt vom Staat

und unseren Wohlstand schickt uns Frau Holle auf einer Wolke.

Inzwischen können wir ja gegen alles motzen,

was zu diesem Wohlstand beiträgt:

gegen Globalisierung, Marktwirtschaft, Banken, Konzerne,

gegen Handelsabkommen und Investoren,

gegen Stromleitungen, Windräder,

Gentechnik, Ölbohrungen…

brauch ma alles ned.

24.5.15 MadMan

Mai 24, 2015

Im Spiegel eine Reminiszenz an 92 Folgen „Mad Man“.

Das Schlusswort: „Alle Wege führen zu Coca Cola…

die Revolte endet immer in der Werbeagentur.“

Klingt wie ein Klassiker.

Vielleicht sollte ich mir das doch noch ansehen.

23.5.15 Krise

Mai 23, 2015

Sensationelle Erklärungen eines griechischen Regierungspolitikers
in der FAZ von heute:
„Wir brauchten die Troika. Wir baten sie um Hilfe.
Und wir arbeiteten konstruktiv zusammen.“
„Wegen unserer Fehler in der Vergangenheit
für die wir die Verantwortung übernehmen
waren wir auf die helfende Hand von EU und IWF angewiesen.“
„Wir wollen unseren EU Partnern
nicht länger als nötig eine Last sein.“
„Im 1. Quartal hatten wir erstmals wieder ein Wachstum, was zeigt,
dass fiskalische Konsolidierung und Strukturreformen
die Wirtschaft nicht in eine tiefere Rezession führen
wie einige behaupten; das Gegenteil trifft zu.“
„Wir schlossen mehrere staatliche Organisationen,
die nur Geld verschwendeten.“
„Wir folgten dem Beispiel von Irland, von Portugal,
Spanien und der baltischen Staaten“…
Achsoo, ihr seid natürlich längst drauf gekommen:
sowas sagt kein griechischer Politiker
sondern Harris Georgiades, der zypriotische Finanzminister.

24.5.15 ESC

Mai 23, 2015

ESC ist für mich kein Musikevent.

Sondern ein europapolitischer.

Nirgendwo sonst schafft sich wie hier

die Jugend eine europäische Identität.

Die Zivilgesellschaft ist, auch wenn sie sich bloß amüsieren will

den nationalen Schrebergartenpolitikern weit voraus.