„Staatliche Souveränität beginnt mit geordneten Finanzen“
beginnt der Leitartikel der heutigen Presse.
Sagt das mal unseren Politikern
samt ihren nützlichen Ökonomen.
„Staatliche Souveränität beginnt mit geordneten Finanzen“
beginnt der Leitartikel der heutigen Presse.
Sagt das mal unseren Politikern
samt ihren nützlichen Ökonomen.
Diese infantile Knallerei zu Silvester
hat mich schon immer genervt.
Aber heuer hat das eine spannende Note:
Ist das jetzt ein Knallfrosch oder eine Kalaschnikow?
Schon warnen die üblichen Kulturpessimisten:
Weil ihm die „Kraft des Glaubens“ fehle
werde das Abendland dem Herrschaftsanspruch des Islam
nicht lange widerstehen können.
Als ob jene, denen die christliche Religion zu dumm ist
anfällig wären für eine noch dümmere Religion.
Die Lichter der Aufklärung leuchten längst heller
als die Betkerzen auf den Altären.
Also nur keine Angst.
Henryk Broder regt an, anstelle eines „Worts des Jahres“
(es ist „Flüchtling“)
besser einen „Satz des Jahres“ zu wählen
und schlägt gleich vor:
„Das hat nichts mit dem Islam zu tun“
-was durchaus bösartig gemeint ist.
Wie wärs, Broder, mit dem Satz:
„Wir schaffen das“?
Oder auf österreichisch:
„Das ist kein Zaun. Sondern eine Tür mit Seitenteilen“?
Weils grad wieder diskutiert wird:
Die „Neoliberalist!“-Plärrer wissen nicht
wofür dieser Begriff von seinen Erfindern
-Walter Eucken und die Freiburger Schule des Ordoliberalismus-
überhaupt geschaffen wurde.
Oder sie müssten es wissen, aber stellen sich blöd.
Weil es selbständiges Denken erspart.
Wenn ich im ORF heute noch einmal „urbi et orbi“ höre
werde ich zum Wahhabiten.
Und wenn ich im Fernsehen noch oft mit der Übertragung
katholischer Gottesdienste belästigt werde, auch.
Freut mich ja, wenns außer mir noch andere gibt,
die Weihnachten weitgehend ignorieren.
Aber ist nicht das Schreiben darüber
letztlich auch Beteiligung daran?
Autsch! Selbst reingefallen.
Interessantes Interview mit Slavoj Zizek im profil:
Er will den „europäischen Kapitalismus“ bewahren.
Weil wir sonst bald sein werden
wie das alte Griechenland für die Römer:
eine nette Touristendestination.
Wie mir scheint sind jene Freunde
die sich besonders für das Klimaabkommen engagierten
großteils dieselben, die zugleich als Austerity-Jammerer
für weiteres, politisches Geldverschleudern eintreten
womit das Wirtschaftswachstum beschleunigt werden soll.
Also was jetzt?
Religiotie zum Tag.
Teufelsaustreibung für regierungskritische Zeitung in Polen
In Warschau sprach ein katholischer Priester
-umringt von Nationalkonservativen der Kaczynski-Partei
vor einem Transparent mit der Aufschrift
„Kreuzzug für das Vaterland“
und einer mitgeschleppten Statue der „Jungfrau Maria“-
die Exorzismusgebete.
Auf dem Verlagsgebäude wehte indessen eine Fahne mit der Aufschrift „Verfassung ohne Zensur“
und aus den Fenstern der Redaktion regnete es Flugblätter
mit Karikaturen zum Thema Meinungsfreiheit.
Die PiS-Partei von Kaczinski ist gerade dabei
putschartig die Demokratie im Land umzubauen
und die katholische Kirche hilft eifrig dabei.