Archive for April 2019

20.4.19 Notre-Dame

April 19, 2019

Da gibt’s armselige Geister unter uns

die tatsächlich noch immer bedauern

dass Notre-Dame nicht von Islamisten angezündet wurde …

wär doch so schön gewesen!

Wenn es denn einen Bekennerbrief gäbe, fantasieren sie

wäre der doch bestimmt unter den Tisch gekehrt worden.

Als ob den Islamisten, die stolz auf gelungene Attentate sind

nicht 1000 Medien in 100 Ländern zur Verfügung stünden

ihre Bekennerbriefe zu verbreiten.

Ungewiss ist für mich nur

ob die Bösartigkeit mancher zwanghafter Hetzer hier

nicht doch von ihrer Dummheit übertroffen wird

14,4,19 Proust

April 14, 2019

Lese jetzt, nach 40 Jahren zum 2. Mal

die Recherche von Proust

dachte, es sollte darin was zu finden sein

zum Vergehen der Zeit und zum Alter

aber, nach 2 Tagen stelle ich jetzt die 13 Bände wieder ins Regal

und erlaube mir ein Verdikt:

Schwülstiges Geschwätz, schwadronierend geschwafelt

in dem die Gedanken nur ertrinken können.

Kein Wunder, dass zwischen Proust und Joyce

als sie einander trafen

in Sylvia Beachs Buchladen Shakespeare & Company

in der Rue de l’Odeon

nur ein lakonischer Dialog zustande kam

wie ich ihn nachempfunden habe für mein Europabuch

(Flaneurgeschichten aus der imaginären Metropole Europas

ab Mai bei Löcker):

„Proust: Ich bedaure, dass ich Ihr Werk nicht kenne.

Joyce: Ich habe leider die Recherche nie gelesen.

Proust: Mögen Sie Trüffel?

Joyce: Nein.

Proust: Kennen Sie die Guermantes?

Joyce: Nein. Haben Sie von meiner Circe-Episode gehört?

Proust: Nein.

Joyce: Ich habe jeden Tag Kopfschmerzen

und meine Augen sind fürchterlich

Proust: Mein armer Magen, was soll ich nur tun?

Er bringt mich fast um.

Ich muss eigentlich gleich wieder gehen.

Joyce: Mir geht es genau so.

Wenn ich nur jemanden fände, der mich am Arm führte.

Ach, meine Augen!

Proust: Ach, mein Magen!“

Proust

13.4.19 Identitäre2

April 14, 2019

„Demonstration gegen den großen Austausch“

Die identitären Drecksäcke wollen sich heute, 15h

bei einer Demo vor dem Justizpalast

wieder mal als verfolgende Unschuld geben:

sie seien bloß „Opfer einer Diffamierungskampagne“.

Doch seit dem gestern geleakten Bericht des BVT

kennt man die Typen jetzt besser:

überdurchschnittlich oft kriminell

häufig wegen Wiederbetätigung verurteilt

und viele mit Schusswaffen unter der Matratze.

Aber nennt sie nicht Nazis …

Gegendemonstrationen sind angesagt

von der „Offensive gegen Rechts“

und der „Plattform für eine menschliche Asylpolitik“.
Die Polizei richtet daher eine Sperrzone ein:

„Passanten müssen zu den Rechtsradikalen

mindestens 120 Meter Abstand halten“.

 

13.4.19 Identitäre

April 14, 2019

Den Salzburger Nachrichten wurde eine vom Verfassungsschutz

recherchierte Mitgliederliste der Identitären zugespielt.

Darunter finden sich natürlich FPÖ-Funktionäre

die jetzt alle ihre Mitgliedschaft bestreiten

und höchstens„Spenden“ an die Identitären zugeben.

Festgestellt wurde übrigens:

20% der Identitären besitzen Schusswaffen

25% haben kriminalpolizeiliche Vormerkungen

10 % sind bereits gerichtlich verurteilt

50% davon wegen Gewaltdelikten

10 % nach dem Nazi-Verbotsgesetz.

Aber nennt sie nicht gleich „Nazis“ und außerdem:

sie sind ja alle nur gegen die „große Umvolkung“

– wie der Attentäter von Christchurch.

Und das wird man doch noch sein dürfen …

 

13.4.19 Demo

April 13, 2019

„Demonstration gegen den großen Austausch“

Die identitären Drecksäcke wollen sich heute, 15h

bei einer Demo vor dem Justizpalast

wieder mal als verfolgende Unschuld geben:

sie seien bloß „Opfer einer Diffamierungskampagne“.

Doch seit dem gestern geleakten Bericht des BVT

kennt man die Typen jetzt besser:

überdurchschnittlich oft kriminell

häufig wegen Wiederbetätigung verurteilt

und viele mit Schusswaffen unter der Matratze.

Aber nennt sie nicht Nazis …

Gegendemonstrationen sind angesagt

von der „Offensive gegen Rechts“

und der „Plattform für eine menschliche Asylpolitik“.
Die Polizei richtet daher eine Sperrzone ein:

„Passanten müssen zu den Rechtsradikalen

mindestens 120 Meter Abstand halten“.

8.4.19 FPÖ

April 8, 2019

Morddrohung wg. „Kellernazis“ (futurezone)

Gegen den EU-Kandidaten der SPÖ, Andreas Schieder

wird, nachdem er in einer Diskussion von „Kellernazis“ spricht

in der FPÖ-Fangruppe

„Sag ja zu HC Strache und Norbert Hofer“

eine Morddrohung gepostet:

er gehöre „am nächsten Baum aufgehängt“.

Gegen die FPÖ-Fangruppe wird Anzeige erstattet.

Das Problem der Freiheitlichen seien nicht bloß die Identitären

sagt dazu Drozda, es ist das Umfeld

in dem sich die Partei bewegt:

Teil des politischen Hasses, der geschürt wird

von Rechtsradikalen

die offensichtlich elementarer Teil der FPÖ sind.

Achja, „Kellernazis“ finde ich übrigens

eine treffliche Bezeichnung

für das, was da jetzt, seit die FPÖ in der Regierung sitzt

wieder aus seinen Löchern kriecht.

8.4.19 Marathon

April 7, 2019

Bei meinem letzten Marathonlauf

ist schon ein paar Jahre her

setzte ich an den Labestationen ein paar Tweets ab::

Kilometer 25.

Pisse gemütlich gegen einen Baum am Straßenrand

kurz nach einer Radarbox

höre eine Läuferin, die mich eben passiert, anzüglich:

Achtung, Radarvermessung!

Kilometer 30.

Mein Runner’s high hab ich beim Versuch

einer Läuferin zu folgen

die auf dem – zugegeben – gut geformten Hintern

die Schrift „follow me“ trägt

schaffe es aber nicht lange, mit ihr Schritt zu halten

Kilometer 33.

Der Mensch hat sich als Lauftier durch die Evolution gerettet

indem er seinen Feinden davon

und seiner Beute nachlief.

Aber muss das heute noch so sein?

Kilometer 34.

Alles schmerzt, bereue tief

dass ich angetreten bin.

Nie wieder!

Kilometer 41.

Was allerdings in der Zielgeraden am Opernring

wieder vergessen ist.

Laufzeit 4:29.

I survived

 

 

6.4.19 Planet B

April 6, 2019

„Es gibt keinen Planeten B!“
hört man oft von unseren Weltuntergangshysterikern.
Doch, den gibt es, meine Damen und Herren.
Sogar mehrere davon.
Der nächstliegende heißt Mars.
Wird übrigens schon angeflogen.
Und hält für uns Ressourcen bereit
die jene der Erde übertreffen
einige Bergbau-geeignete Asteroide
liegen auch noch am Weg
Also: Keep calm & carry on!
Und, werte Weltuntergangshysteriker:
Ihr solltet eure Klischees wenigstens technikmäßig
auf einen neueren Stand bringen.

5.4.19 Boeing 737

April 5, 2019

Absturz der Boeing 737 max.

Dem Untersuchungsbericht zufolge

hätten die Piloten keine Chance gehabt

den Absturz zu vermeiden

gegen die Automatik der Steuerungssoftware.

Was für ein primitives Programm sollte das denn sein?

Da muss mehr dahinter stecken.

Selbst bei meinem Segelboot

kann ich den Autopiloten mit einfachem Knopfdruck ausschalten

und das Ruder selbst übernehmen.

Was gelegentlich auch notwendig ist, um eine Kollision

oder ein Auflaufen auf ein Riff zu vermeiden

– für ein „Manöver des letzten Augenblicks“

wie das in der Seglersprache heißt.

Und das „Manöver des letzten Augenblicks“

sollte bei einer Boeing nicht möglich sein?

31.3.2019 „1965“

April 1, 2019

Fast vergessen.
31. März: Jahrestag der sog Borodajkewycz – Demonstration in Wien;
Beginn meiner politischen Initiation
und deshalb ein persönlicher Gedenktag.
1965: Ein Prof. Borodajkewycz, als prononcierter Katholik
unter dem Protektorat des ÖVP Unterrichtsministers P-P
pflegt in seinen Vorlesungen
an der Hochschule für Welthandel
unverhohlen antisemitische Witze zu machen
unter zustimmendem Gejohle von Burschenschaftlern
bekennt sich dabei offen als Nazi
nennt Österreich als Staat ein „Hirngespinst“,
und den „charakterlosen Versuch einer Entdeutschung“.
Es gibt also eine Demonstration gegen B.
und vom Resselpark aus ein Gegendemonstration
von Burschenschaftlern und FPÖ-Anhänger f ü r ihn
deren „Juden raus!“ und „Hoch Auschwitz“ Gegröle
mir damals Ohren und Augen öffnete
für den schwarz-braunen Mief in diesem Land.
Und ich, der ich bloß gekommen war, mir ein Bild zu machen,
fand mich plötzlich inmitten der linken Studenten
über den Karlsplatz marschieren.
Auf dem Pflaster vor dem Sacher lag später
ein alter kommunistischer Widerstandskämpfer
erschlagen von einem Neonazi.
Kirchweger