Papstrede im deutschen Bundestag

Weil jetzt einige Freunde fast auf dem Boden sitzen in Ehrfurcht vor der Papstrede hab ich mir die -abgedruckt in der FAZ- grad im vollen Wortlaut gegeben:

Erst rät er Politikern, „Gemeinwohl vor Machtstreben“ zu setzen.

Sehr gut. Da kann er gleich bei sich selbst anfangen.

Dann meint er: Rechtsordnungen seien in der Geschichte durchwegs religiös begründet worden. Kompliment, bauernschlau wiederholt er damit den alten Anspruch auf den Primat der Religion vor staatlichen Gesetzen. Meinen auch die Muslime mit ihrem Vorrang der Scharia.

Dann polemisiert er wieder gegen das wissenschaftliche, er nennt es gern „rein positivistische“ Verständnis der Welt. Mit der Wissenschaft hat die Kirche ja seit Jahrhunderten ein Problem.

Dann formuliert er „Der Mensch macht sich nicht selbst“. Hmm, und ob der das tut. Die von der Kirche erbittert verfolgte Gentechnik ist sein Werkzeug dazu.

Die „Idee der Menschenrechte“ sei aus der „Überzeugung eines Schöpferwollens“ hervorgegangen behauptet er. Wobei er unterschlägt, dass Menschenrechte –bis heute- nur gegen hartnäckigen Widerstand der Kirche durchzusetzen waren.

Die Kultur Europas, meint er, sei aus dem Gottesglauben Jerusalems, der Philosophie Athens und dem Rechtsdenken Roms hervorgegangen. An sich eine schöne Formulierung europäischer Identität. Wird euch aber nicht wundern, dass ich der Philosophie Athens und dem Rechtsdenken Roms einen höheren Rang einräume als einer eifernden Sekte aus Jerusalem.

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