Archive for Dezember 2017

JOURNAL 2018

Dezember 31, 2017

JOURNAL 2018

31.12.17 Sailing Poetry

Dezember 29, 2017

Eben erschienen:

Neue Folge meiner Kolumne SAILING POETRY

im Yachtmagazin OCEAN7, Nr. 1/18.

Wir verlassen den Porto di Roma

passieren das Kap Circeo, laufen ein in Ventotene

unterhalten uns mit des Augustus verbannter Tochter Julia

nehmen eine Sirene an Bord

und gehen unter dem rauchenden Stromboli längsseits

bei einem Segler namens Odysseus.

 

Im nächsten Sailing Poetry passieren wir die Meerenge

zwischen Scylla und Carybdis

erreichen Messina, entgehen den Felsen der Kyklopen

und treffen in Reggio di Calabria den Fürsten von Lampedusa.1 Sirene in Ventotene

24.12.17 Heine

Dezember 24, 2017

DAS EIAPOPEIA VOM HIMMEL

Mein Wort zum Tag diesmal aus Heines Wintermärchen:

„Im traurigen Monat Dezember war’s
die Tage wurden trüber
der Wind riss von den Bäumen das Laub
da reist ich nach Deutschland hinüber …

Ein kleines Harfenmädchen sang.
es sang mit wahrem Gefühle
und falscher Stimme, doch ward ich sehr
gerühret von ihrem Spiele …

Es sang das alte Entsagungslied
das Eiapopeia vom Himmel
womit man einlullt, wenn es greint
das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text
ich kenn auch die Herren Verfasser
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
das Himmelreich errichten …“

 

21.12.17 Hofer

Dezember 21, 2017

Der neue Verkehrsminister Hofer
will auf Österreichs Autobahnen „Tempo-über-130“
testen lassen.
Wie hieß doch gleich dieser ehemalige Provinzverkehrsminister
von Schwarzblau I der auch so anfing?
Bis er dann in drolligem Englisch
bei seinem „long-time-friend“, dem britischen Schatzkanzler
um einen Job bettelte
because „the world in Vorarlberg is too small for me“
und endete mit:
„If you know about any area of operation for myself,
where I am able to intend all my experiences and my know-how, please let me know, I am available anytime for further information.“
Womit er wenigstens den österreichischen „Übelsetzerpreis“ gewann.

20.12.17 Schweden

Dezember 20, 2017

Ach Schweden!
Die sozialdemokratisch-grüne Regierung
hat sich ein „Einverständnisgesetz“ ausgedacht
wonach künftig vor jeder sexuellen Aktivität
eine ausdrückliche Zustimmung
gemeint ist vor allem der Frau, erforderlich ist.
Jeden Tag und jedes Mal.
Darin enthalten sind 2 neue Straftatbestände:
Die „unachtsame Vergewaltigung“
und der „unachtsame sexuelle Übergriff“.
Ziel des Gesetzes:
Frauen dürfen künftig nicht mehr zum Sex überredet werden.
Gilt auch für feste Beziehungen und für Ehen.
Am besten also man vereinbart alles schriftlich.
Vorher. Wegen der Beweislage.
Die Vertragsausfertigung muss dann als Vorspiel
wohl genügen
wenns inzwischen den meisten nicht ohnedies vergangen ist.
Schlage vor, am besten schon beim Frühstück
für den Abend zu unterschreiben
oder überhaupt Pauschalvereinbarungen zu treffen
– falls das dem Gesetz genüge tut.
Und ich entwerfe schon schriftliche Zustimmungserklärungen
mit taxativer Aufzählung all dessen
was ausdrücklich genehmigt werden muss.
Liest sich zwar wie hochliterarisches dirty talking.
könnte aber glatt als Vorspiel durchgehen.

16.12.17 Mafiaparagraph

Dezember 15, 2017

Warum nicht der Mafiaparagraph?

In Österreich wurde einst tatsächlich versucht

auf mehr oder weniger harmlose

höchstenfalls kleinkriminelle Tierschützer

den Mafiaparagraphen anzuwenden.

Warum subsumiert man darunter eigentlich nicht

die jetzt vom Gericht untersuchten

organisierten Verabredungen

zur massiven Beraubung des Staates?

Würde legistisch viel eher passen.

15.12.17 Piketty

Dezember 15, 2017

Piketty habe ich von Anfang an
für einen Schmähtandler gehalten.
Dass die Ungleichheit in der Welt stets zunehme
ist längst als Vollholler entlarvt.
Jetzt probiert ers wieder:
Die Staaten seien zunehmend verarmt, sagt er
weil sie ihr Staatsvermögen privatisiert hätten.
Haha, was darüber hinwegtäuschen will
dass „Staatsvermögen“ nur ein Euphemismus ist
für all diese Staatsunternehmen
die durch politische Korruption, Nepotismus
und Dilettantismus
zu Fässern ohne Boden geworden sind.
Nirgendwo eine Rede von „Staatsvermögen“
sondern nur von Staatsverlusten und Staatsschulden.
Gibs auf, Piketty, dem allzu willig geglaubten Neidparadigma
Argumente mit wissenschaftlichem Anschein liefern zu wollen
– auf die dann die üblichen Altdogmatiker
allzu willig reinfallen.

11.12.17 Jerusalem

Dezember 10, 2017

Jerusalem, offene Stadt.
Schon jemand auf die Idee gekommen
dass Jerusalem niemandes Hauptstadt sein soll?
Nein? Das dacht ich mir.
Also ich finde, Jerusalem soll eine offene Stadt sein
ein Museum seiner selbst
zugänglich für alle, insbesondere für Gläubige
aller drei abrahamitischen Religionen
die dort, wenns denn sein muss
ihre religiösen Riten aufführen sollen soviel sie wollen
nach einer Hausordnung meinetwegen
die Platz und Zeit gleichermaßen aufteilt
internationalisiert und unter starkem Polizeischutz ….
Hat genau genommen schon der Teilungsplan
der UNO von 1947 so ähnlich vorgesehen.
Und – Shitstorm meiner jüdischen Freunde auf 3…3…1…

7.12.17 Proletarier

Dezember 8, 2017

Man kann niemandem mehr trauen!
Da wählt man als selbstbewusster Proletarier
nein, schon lang nicht mehr die SPÖ
– Unkündbarkeit, Gemeindewohnung
jede Menge netter Sozialleistungen
geregelte Arbeitbelastung und
begrenzte Arbeitszeiten hat man ja –
sondern man wählt die FPÖ.
Und dann das!
Strache stimmt dem lang gehegten ÖVP- und Unternehmerwunsch
nach 12-Stunden-Tag
und 60-Stunden-Woche zu.
Boshafte Welt.
Man kann niemandem mehr trauen

5..12.17 Religiotie

Dezember 5, 2017

Religiotie zum Tag.

Kardinal Schönborn ist empört wegen der „Ehe für alle“

Die Verfassungsrichter hätten

„den Blick verloren für die besondere Natur der Ehe

als Verbindung von Mann und Frau“

die allein geeignet sei

„Kinder hervorzubringen, zu hüten und aufzuziehen

und damit die Generationenfolge zu sichern“

er ist aber zuversichtlich

„dass sich langfristig die Einsicht in die Schöpfungsordnung (!)

durchsetzen wird, die der Mensch nicht missachten kann

ohne Schaden zu nehmen“,

Gehört Heuchelei nicht zu den Todsünden, Kardinal?