Medienskandal?
Lese gerade die neue Yacht-Revue, darin veröffentlicht
Horst Pirker, Herausgeber und Eigentümer der VGN-Holding
– News, Trend, TV-Media, Gusto, E-Media, Woman, Bühne etc. –
einen Brief an Sebastian Kurz:
Er habe überlegt, ob es überhaupt der Mühe wert sei
dem Kanzler einen Brief zu schreiben (guter Anfang)
es gehe um seine Medienpolitik.
Und es reicht ihm jetzt.
Da gibt’s einen ORF, etwa so groß wie alle andern Medien zusammen
dem die jeweils regierende Partei dezidiert
inhaltliche Ansprüche zu stellen in der Lage ist
derzeit mit geradezu überschießendem Erfolg.
Und die Print-Medien werden von 2 Familien dominiert:
Vom Ehepaar Dichand mit ihren Medien Kronenzeitung und heute
und von den Brüdern Fellner, die „Österreich“ und den Sender oe24
„mit sichtlicher Konzentration auf die eigenen wirtschaftlichen Interessen betreiben“.
Und da habe sich ein wunderbare Symbiose angeboten:
Der Boulevard wird nicht nur mit Presseförderung der Republik
und viel üppiger und freihändig von den Ministerien vergeben,
mit Millionen Inseraten gefüttert,
sondern jetzt auch noch mit zusätzlichen Millionen
aus der Corona-Föderung.
Eva Dichand und Wolfgang Fellner
hätten den Bundeskanzler mit ihrem „imperativen Charme“
überzeugt, nach dem Motto: Koste es was es wolle.
Die Qualitätsmedien hingegen werden mit eher „symbolischen Beiträgen sediert“,
was auch weitgehend zu gelingen scheint.
Nur der Standard und der Falter begehren auf – und jetzt eben auch er.
Kurz werde das wohl leicht aushalten, schreibt Pirker, so lange er
den ORF, die Dichands und die Fellners im Griff hat.
Tja, sowas nannte man früher einen Medienskandal.
Aber damals war das Land ja auch noch keine Ochlokratie.