Archive for Juni 2016
29.6.16 EU
Juni 29, 201628.6.16 Corbyn
Juni 28, 2016Die Labour-Abgeordneten haben Corbyn
gerade mit großer Mehrheit
das Misstrauen ausgesprochen.
Geschieht ihm recht.
In der Brexit-Kampagne hat er
den Internationalismus verraten
das Geschäft der Nationalisten besorgt
die Unterstützung der EU
nur alibihaft geheuchelt und all das
weil er in ideologischer Verbohrtheit
die EU für den Hort hält
des Kapitalistisch-Bösen.
Passt dazu, dass er sich jetzt weigert
zurück zu treten.
Time to retire, Mr. Corbyn.
28.6.16 Frkft.
Juni 28, 2016Haha, die Frankfurter Finanzszene
trifft einander zu einen launigen Abend nach dem Brexit:
Zu exzellentem Wein und Fingerfood gibt’s sinnigerweise
eine Aufführung der Totenmesse von Anton Dvorak
1980 für einen englischen Auftraggeber komponiert …
danach gute Laune bei Smalltalk.
Gastgeber ist der Vorsitzende der Technologieberatung Accenture
Frank R., der verkündet: Alles halb so wild
die Aktienkurse sind nicht wie 2010 auf 5500 Punkte
sondern immerhin nur auf 9600 abgestürzt
er erwarte eine baldige Auferstehung für britische Konzerne
es sei ja auch das Pfund gesunken
gute Voraussetzung für baldige Exporterfolge.
Gut, es gab heute Kursverluste
aber an der Börse ist das Geld nie weg, es hat nur ein anderer.
Viele Fondsmanager hätten den Brexit bloß
als willkommene Ausrede genommen
um sich von Verlustbringern zu trennen
und ihr schlechtes Management zu tarnen.
Man sehe schon die Krokodilstränen aus den Briefen tropfen
die an Fondsanleger abgehen: Der Brexit sei schuld!
Jetzt folgen hektisch Kauf- und Verkaufsempfehlungen.
doch es gelte die alte Börsenregel:
„Hin- und her, macht Taschen leer“
besser also: Keep calm and carry on!
Kaufen soll man, wenn Blut in den Straßen fließt
und das tut es jetzt; eine gute Zeit deshalb
britische Unternehmen zu kaufen
deren Kurse im Keller sind
die aber wieder kommen werden.
Alles dreht sich eine Runde weiter
blöd nur, dass die Deutsche Börse
gerade die Londoner Börse gekauft hat
und nach London umziehen will
das wird man sich wohl noch überlegen
hat ja keinen Sinn ins Ausland umzuziehen
auch die Fusion selbst wird wohl nochmals überprüft werden.
Vielleicht wandern ja 10.000 Jobs von London nach Frankfurt
2000 Händler von Morgan Stanley,
1000 Devisenhändler von Goldman Sachs etc.
Business as usual.
Tja, so ein Abend mit Dvorak, Wein und guter Laune …
(Informationen zu diesem schönen Abend fand ich beim Wirtschaftsjournalisten Roland Tichy in „Tichys Einblick“)
26.6.16 Corbyn
Juni 27, 2016Tja, Genosse Corbyn; das kommt davon
wenn man den Internationalismus verrät
und das Geschäft der Nationalisten betreibt
weil man die EU für den Hort des neoliberalen Bösen hält
27.6.16 Politik
Juni 26, 2016Das Phänomen, dass die dümmsten Lügen geglaubt
und die unverschämtesten Lügner gewählt werden
hat indessen einen Namen bekommen:
„Post Truth Politics“.
Und wenn das zu erkennen Hochmut sein soll
dann soll es ruhig Hochmut sein.
25.6.16 Khan
Juni 25, 2016Höre eben auf Euronews den Bürgermeister Londons, Sadiq Khan
der in Interviews betont, dass Ausländer,
insbesondere die von international tätigen Unternehmen
entsandten Expatriates
sowie die ausländischen Angestellten der Finanzwirtschaft
wie auch internationale Unternehmer und Investoren
weiterhin in London herzlich willkommen sein werden
London werde auch in Zukunft – ob Brexit oder nicht –
eine weltoffene Stadt bleiben.
Töchterchen, das in London arbeitet
hätte auch nichts anderes erwartet.
25.6.16
Juni 25, 2016Zahlreiche Londoner haben seit gestern eine Petition unterzeichnet
in der Bürgermeister Khan aufgefordert wird
ihre Stadt, die zu 65% für „remain“ gestimmt hat
zu einer unabhängigen Republik zu erklären
und der EU wieder beizutreten
man „fühle sich mehr mit den Europäern wesensverwandt
als mit den Engländern“.
Hat zwar keine Chance, diese Petition, ist aber nett gedacht
und zeigt wieder einmal den feinen Unterschied
zwischen Smart Cities und Dumb Countrysides.
24.6.16 Wahlen
Juni 24, 2016Für den Verbleib bei der EU
haben vor allem die Jungen bis 24 gestimmt;
für den Brexit überwiegend Männer über 60.
Bin dafür, das Wahlalter weiter zu senken
und es dafür den alten Deppen zu entziehen.
Achsooo, dann dürft ich ja auch nicht mehr wählen …
23.6.16 Wirte
Juni 23, 2016Bei all meiner Sympathie für Wirte
sei einmal zusammen gefasst:
Jetzt: „Wirte laufen Sturm gegen Registrierkassenregelung“
Früher: „Wirte laufen Sturm gegen Rauchverbot“
Noch früher: „Wirte laufen Sturm gegen 0,5 Promille-Grenze“
23.6.16 Husslein
Juni 23, 2016Die Museumsdirektorin Agnes Husslein-Arco
– Belvedere,Winterpalais, 21er Haus etc. –
die ihren Job seit Jahren gut, sehr gut macht
wird der Verletzung von Compliance-Richtlinien
vulgo: Korruption geziehen.
Sie hätte Museumspersonal für private Zwecke eingesetzt
zum Beispiel einen 150 kg Grabstein
von Feldkirch nach Wien transportieren lassen
– fürs Privatgrab der Familie.
Erinnert mich an Walter Flöttl, einst Generaldirektor der BAWAG
der zum Beispiel auch Steinplatten fürs Grab seines Vaters Karl
von seinem Assistenten G. sich ins Büro zur Auswahl schleppen ließ
und auch sonst korrupt war bis in die Knochen.
Bis sein Söhnchen, dem er das Mehrfache des BAWAG Eigenkapitals
als Spielgeld rübergeschoben hatte
dieses letztlich verschwinden ließ
– was aber erst seinem Nachfolger, Elsner, auf den Kopf fiel.
Wär aber schade um Kompetenz und Rührigkeit der Husslein
vielleicht klärt sich ja alles noch auf.