Archive for Oktober 2022

31.10.22. Korruption

Oktober 31, 2022

„Korruption gabs doch immer schon!“

(Leitartikel im profil)

Von dieser, unter ÖVP-Komplizen

gern genutzten Relativierung

distanziert sich der Leitartikler ein wenig:

„Die Türkisen waren eine Partei in der Partei“

praktisch eine feindliche Übernahme der ÖVP ….

Hier irrt der Herr Chefredakteur, mit Verlaub;

die ÖVP war schon immer so, ganz offensichtlich

seit der Schüssel/Haider Kumpanei

nur ist es bisher weniger unangenehm aufgefallen.

Das Bewusstsein der Österreicher hat sich

ein wenig geändert, so dass heute halt

nicht mehr alles „geht“ …

Blöd aber auch für eine Partei

mit einem Jahrzehnte alten, endemischen

Netzwerk der Korruption übers Land.

24.10.22 Fukuyama

Oktober 24, 2022

24.10.22.

Hier noch die versprochenen Anmerkungen zum neuen Fukuyama

DER LIBERALISMUS UND SEINE FEINDE:

Das Buch liest sich trocken und spröde

ist aber reich an wissenschaftlicher Information

und informativ zum aktuellen  Diskurs über Liberalismus,

Freiheit, Demokratie etc.

„Richtig verstanden ist der Liberalismus mit einem breiten Spektrum sozialer Schutzmaßnahmen

des Staates vereinbar“

„Ein Großteil der neoliberalen Feindseligkeit gegenüber dem Staat ist schlicht irrational. Der Staat ist notwendig, um bestimmte öffentliche Güter bereit zu stellen, die der Markt allein nicht oder nicht genügend zur Verfügung stellen kann … Gesundheitsvorsorge, Rechtssystem, die Sicherheit von Nahrungsmitteln und Medikamenten, Polizeiwessen und nationale Verteidigung“

Nettes Bonmot in Anlehnung an Churchill:

„Der Liberalismus ist die schlechteste aller Staatsformen ausgenommen alle andern“.

Und als ob aktuell Österreich gemeint wäre:

„Ein moderner Staat muss unpersönlich sein, das heißt, er muss mit seinen Bürgern auf einer gleichen, einheitlichen Basis umgehen und nicht auf Grund von persönlichen, politischen oder verwandtschaftlichen Beziehungen zu Politkern, die gerade an der Macht sind“.

20.10.22 Agora

Oktober 20, 2022

Das Internet ist die Agora der griechischen Antike.

Da jammert einer: Ich meide die Social Nets

und ich meide überhaupt das Internet

weil ich nicht will, dass andere, von der CIA angefangen

bis zu den Konzernen und bis zum Staat

alles über mich erfahren.

Ich so: Auf der Agora des alten Griechenland

setzten die freien Bürger sich den Blicken und Urteilen

der anderen Bürger aus- selbstbewusst und ohne Ängstlichkeit.

Das Internet ist die Agora der griechischen Antike.

18.10.22 Truss

Oktober 18, 2022

GB.

Die gute Liz Truss wollte sein

wie einst Margret Thatcher:

Erst martialisches Kriegsgeheul im Ukrainekrieg

(s. brit. Falklandkrieg)

dann Steuersenkungen für Unternehner & Reiche

(s. Thatchers Antigewerkschafts-Kurs).

Tja, blöd nur, dass die freien Finanzmärkte & Börsen

den Unsinn erkannten und umgehend bestraften …

Jetzt musste sie all die milden Gaben für

Unternehmer & Reiche schnell wieder zurück nehmen.

13.0.22 Eröffnung

Oktober 13, 2022

Eröffnung in der Schleifmühlgasse 1:

OLEG KULIK

ein ukrainisch-russischer Performancekünstler.

„Silent Dog Whistle“

Er tritt manchmal als Hund auf und beißt seine Gäste …

Ok, mich hat er nicht gebissen.

Dabei hatte mich die „Schöne Helena“ der Antike dorthin eingeladen

die mir beim Schreiben meines Faust III, „Faustina“

stets vor Augen stand, die Künstlerin Iv Toshain.

Doch darüber vielleicht ein andermal.

12.10.22 Kurden

Oktober 12, 2022

Die regierende Klerikerbande im Iran

gibt „Unruhen“ in der Kurdenprovinz zu;

die aber „keinerlei Bezug hätten

zu den Massenprotesten der Frauen“ im Land.

Na klar doch.

Wäre nicht jetzt eine militärische Unterstützung der Kurden

die ständig in mehreren Ländern unterdrückt werden

von der Türkei bis Syrien

gelegentlich sogar mit der Zielsetzung des Völkermordes

die beste Möglichkeit

der Tyrannei der Klerikerbande aus Ghom

ein Ende zu setzen?

10.10.22 Cicero

Oktober 10, 2022

Da gerade, anlässlich der Wahl eines „alten“ Bundespräsidenten

wieder gern generell über alte (weiße) Männer gemotzt wird

hier ein Wort von Cicero in „De Senectute“:

Ihr werdet finden, dass die größten Staaten

von jungen Leuten zerrüttet

von den Alten aber erhalten und wieder hergestellt wurden.

„Sagt an, wie habt ihr diesen euren Staat

so schnell zu Fall gebracht?“

„Es traten neue Redner auf, törichte junge Burschen“

Nun denn …

3.10.22 Theater

Oktober 3, 2022

3.10.

THEATER MINUS 50%!
So Guido Tartarotti im Sonntag-Kurier
zur aktuellen Situation der Theater.
Womit er nur bestätigt, was mir die erfahrene Chefin
eines großen Verlags kürzlich sagte:
Generell werden um 50% weniger Karten verkauft
als vor der Pandemie!
Und wer sollte das besser wissen als sie?
Durch die Lockdowns scheinen Dämme gebrochen zu sein.
Dämme guter, gesellschaftlich anerkannter,
der Einfachheit halber seit langem beibehaltener Gewohnheiten.
Die aber wohl von selbst nicht zurückkehren werden.
Tartarotti fragt, was kann man tun?
Noch mehr Komödien?
Das Angebot niederschwelliger machen?
Mehr gefühlige Tränendrücker und Rührschinken?
Oder im Gegenteil:
Das Publikum mit neuen Texten
intellektuell mehr fordern?
Vielleicht liegen die Gründe dieser minus 50% ja auch darin,
was die Verlagschefin mir als heute übliche Haltung
der Theaterdirektoren und Regisseure schilderte:
Man spielt lieber die tausendundeinte Version
alter, bekannter Texte der im Kanon enthaltenen Namen
möglichst regiemeisterlich aufgepeppt
als neue Texte neuer – damit riskanter – Autoren.
Mein neuer Faust I-III z.B., der indessen in 2 Büchern vorliegt
– „Doktor Faustus in London“, „Doktor Faustus. Banker, Oligarch“ und „Faustina die Erbin“ – kommt da natürlich nicht in Betracht.
Wie? Die Faustgeschichte soll man in jedem Jahrhundert
neu schreiben? Wo kämen wir da hin!
Welche Anmaßung! Welch Größenwahn!
Nun denn.
Bleiben wir halt bei minus 50%.
Und einen schönen Gruß an die Theaterdirektoren
und Meisterregisseure.