Archive for Juni 2018

30.6.18 xenophob

Juni 30, 2018

Ein alter Freund, den ich immer schon verdächtigte
etwas fremdenfeindlich zu sein, schafft es
sich über seine eigene Fremdenfeindlichkeit
lustig zu machen:
Als Nebenerwerbsbauer züchtet er seit Jahren Schafe.
Als ich ihn nach dem Wohlergehen seiner Herde frage sagt er
er habe damit aufgehört weil es ihm zunehmend schwer fiel
seine Schafe, denen er immer auch Namen gab,
wenn die Zeit gekommen war, zum Schlächter zu bringen.
Er habe schon versucht, seinen Schafen
türkische Namen zu geben, in der Hoffnung
er könnte sich dann leichter von ihnen trennen
was aber nichts änderte.

27.6.18 ORF

Juni 27, 2018

Maulkorb für ORF-Redakteure“
Diese sollen sich künftig privat
nicht mehr politisch äußern dürfen;
vor allem nicht in den Social Nets,
und vor allem nicht die Regierung kritisieren
ist natürlich gemeint.
Sieht jedenfalls eine Weisung des Gen. Dir. Wrabetz vor
der damit „einen in Kniefall vor der Regierung“ mache
so der ORF-Betriebsrat.
Demnach wären politische Kommentare
in sozialen Medien verboten,
auch auf privaten Twitter und Facebook-accounts
selbst Likes, Dislikes, Teilen, Links etc.
Was mich daran erinnert, wie entschieden, geradezu wütend
ORF-Redakteure sich einst dagegen gewehrt haben
als ein junger SPÖler im ORF
eine Assistentenstelle antreten sollte.
Daran wird zu messen sein, was dieselben Redakteure
jetzt gegen die Aufhebung ihrer Meinungsfreiheit
zu unternehmen gedenken.

26.6.18 Carmen

Juni 26, 2018

Höre „Carmen“ in der Karlskirche.

Charmante Kombination.

Erwarte himmlische Inspirationen

wie einst Nietzsche in einem Beichtstuhl des Petersdoms

etwa für einen Gegenbeweis Gottes.

Das Orchester, vor allem junge Damen

spielt gut und inspiriert

die 1. Geigerin hat alles im Griff

eine exzellente und sympathische Carmen singt

den Toreador Song singe ich leise selbst

Toreador, en garde …

Et songe bien, oui, songe en combattant

Qu’un oeil noir te regarde,

Et que l’amour t’attend,

Toreador, L’amour t’attend!

Carmen1Carmen 2

18.6.18 Weltverbrauch

Juni 18, 2018

Ökologischer Fußabdruck?
Biokapazität?
Ecological Dept Day?
Alles Schnee von gestern. Könnt ihr vergessen.
Dem sog. „Weltverbrauch“ sind keine Grenzen gesetzt.
Weil es in naher Zukunft um den „Welt e n verbrauch“ geht.
Planeten, für den Menschen erreichbar
voll mit Ressourcen, doch noch ohne Menschen.
Und diese Uhren, die uns penetrant insinuieren sollen
es sei „5 vor 12“, seit Jahrzehnten übrigens
– die könnt ihr ruhig wieder zurück stellen: Auf 00:00.
 
Was nicht heißt, dass die Menschheit
nicht endlich aufhören soll
ihre Energien zu gewinnen, indem es dreckiges Zeug
aus dem Boden gräbt um es zu verbrennen
– zu unintelligent und längst nicht mehr notwendig.

13.6.18 1968

Juni 14, 2018

Im neuen Falter Interviews mit 3 Frauen

die in Wien nach 1968 ein Rolle spielten:

Ursula Pasterk, einst fortschrittliche Kulturstadträtin,

Beatrix Neundlinger, attraktive Sängerin

der Milestones und Schmetterlinge und

Brigitte Salanda, die Buchhändlerin

der ich seit 50 Jahren die Treue halte.

Mein Respekt diesen Damen, sie haben Anteil daran,

dass ich heute in den Straßen der europäischen Städte

durch die ich oft flaniere

manchmal sogar das Rauschen der Wellen höre

vom jenem Strand, der unter ihrem Pflaster liegt.Neundlinger

12.6.18 Richter

Juni 13, 2018

Ein kleiner spanischer Richter hatte einmal gegen Pinochet
einen internationalen Haftbefehl erlassen
was dazu führte, dass der Diktator in Großbritannien verhaftet
und später nur aus humanitären Gründen frei gelassen wurde
weil er erfolgreich den senilen Trottel spielte.
Hat vielleicht ein österreichischer Richter bald den Mumm
einen internationalen Haftbefehl gegen Erdogan zu erlassen
wg. gefährlicher Drohung zum Beispiel?

7.6.18 Kunst & Revolution

Juni 7, 2018

Schon wieder 50 Jahre her …
„Kunst & Revolution“
oder wie man an einem historischen Ereignis teilnimmt
und es dennoch versäumt …
7. Juni 1968; Universität Wien, Hörsaal 1
im sogenannten Neuen Institutsgebäude, NIG
der Saal ziemlich voll
weiß nicht mehr, was mich hergeführt hat
war damals befreundet
mit etlichen politischen Aktivisten und Künstlern
ich also in der letzten Reihe
vorn am Podium einige Leute, die ich nicht kenne
die später in den Medien identifiziert werden
als Günter Brus, Otto Mühl, Peter Weibel
Oswald Wiener und Malte Olschewski
ein Vermummter beginnt eine ziemlich langweilige Vorlesung
neben mir kritisiert wer: bürgerlicher Individualismus!
Mir jedenfalls ist das rasch zu langweilig
ich gehe und wechsle ins nahe AudiMax
der alten Universität, wo ich Jus studiere
zu einer Diskussion, weil ich hoffe
dort eine bestimmte Kommilitonin zu treffen.
Die Blätter werden anderntags aufgeregt berichten
von Masturbation, Auspeitschen, Selbstverstümmelung
Erbrechen, Notdurft und Exkrementen im NIG
alles unter Absingen der österreichischen Bundeshymne
und auf der österreichischen Nationalflagge
ein Boulevardblatt wird den Ausdruck „Uni-Ferkelei“ prägen
gegen die Teilnehmer hetzen
und strenge Bestrafung fordern
die Justiz wird Gehorsam leisten
und in der Tat Gefängnisstrafen verhängen
dazu als Tatbestand bemühen
die „Herabwürdigung österreichischer Staatssymbole“.
Heute wird behauptet, diese Aktion sei
in die österreichische Kunstgeschichte eingegangen
und Teil der an sich wenig bedeutenden
68er Bewegung in Österreich gewesen.
Allerdings, ohne die Hetzkampagne des Boulevards
wäre alles weitgehend unbeachtet geblieben.
So ist das mit „historischen Ereignissen“
die, auch wenn man „dabei gewesen ist“
oft nicht als solche erkannt werden
und genau genommen auch keine sind.

7.6.18 Medien 5

Juni 6, 2018

Medienkritik (5)
Weils heut um Medien geht,
Armin Thurnher im Falter:
„Gott brachte die Strafe
und schuf den österreichischen Boulevard…
die beiden unauflöslich im Ringen
um Regierungsinserate ineinander
verflochtenen Printprodukte
Kronenzeitung und Österreich –
Zeitungen sollte man sie besser nicht nennen
um das Andenken einer Branche
nicht zu schänden …“

 

 

6.6.18 Medien

Juni 6, 2018

Medienkritik (4)

Die Regierung unterstützt mit ihren Inseraten

bevorzugt die Krawallzeitungen des Landes.

Ironie dabei: die Leser dieser Zeitungen wählen

von der Blattlinie infiziert

von deren Inhalten verroht

und ständig aufs Neue aufgehetzt

bevorzugt die Rechtsradikalen.

Die Politiker wagen es dennoch nicht

ihre Insertionen abzustellen

geben Millionen dafür aus

Steuergeld natürlich.

Sie fürchten negative Kampagnen dieser Zeitungen

wodurch sie die nächste Wahl verlieren würden.

Wovon einige Herausgeber ganz gut leben

2.6.18 Kiew

Juni 2, 2018

Causa Babtschenko.

Langsam lichten sich die Nebel.

Dürfte ein smartes Täuschungsmanöver gewesen sein

des ukrainischen Geheimdienstes

mit dem er seine russischen Kollegen überlistet hat

mit dessen eigenen Mitteln.

30 Mordziele der Russen wurden enttarnt

und russische Politiker, die jetzt beteuern

die ukrainische Aktion hätte Grenzen der Moral überschritten

können sich ihre Krokodilstränen sparen.

Missliebige Kritiker zu ermorden

ob Journalisten oder Ex-Spione

scheint ihnen keine Moralgrenze zu überschreiten

die Mörder zu überlisten aber schon.

Und Putin ist ein ehrenwerter Mann